„WAND“: Lokale Ressourcen und Handwerk für nachhaltiges Bauen
Im Sommer 2024 wird die Ausstellung „WAND“, konzipiert von Olaf Holzapfel in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt (UBA), in Dessau eröffnet. Dieses vielschichtige Projekt verbindet zeitgenössische Kunst mit traditionellen Handwerkstechniken und regionalen Ästhetiken. Es strebt danach, die Verbindung des Menschen zur organischen Welt und zu nachhaltigen Materialien zu verdeutlichen.
Olaf Holzapfel arbeitet seit langem mit Handwerkern und Gemeinschaften zusammen, die traditionelle Techniken verwenden. Bemerkenswerte Kooperationen entstanden hierbei mit Weber*innen der Wichí-Gemeinde aus dem Gran Chaco in Argentinien und Zimmerleuten aus Niedersachsen, um seine Projekte mit natürlichen und ortstypischen Materialien umzusetzen. Dieses kreative Verfahren spiegelt sich vollständig im Projekt „WAND“ wider.
Durch die Vereinigung regionaler Kompetenzen, wie einem Experten für Korbflechten und dem Unternehmen und Think Thank Bauhauserde, entwickelt Holzapfel eine Reflexion über die Wahrnehmung von Materialien und das Verständnis nachhaltiger Bauweisen. Im Mittelpunkt steht eine Skulptur, die aus einer Zusammenstellung von Rohmaterialien besteht und in Zusammenarbeit mit Handwerkern geschaffen wird. Diese werden im Prozess von Studierenden der Universität Anhalt und Mitarbeitenden des Umweltbundesamtes in einem partizipativen Ansatz begleitet. Somit schafft die Installation eine Verbindung zwischen traditionellem Handwerk und zeitgenössischer Kunst, zwischen lokalen Ressourcen und Nachhaltigkeitszielen, geprägt sowohl durch die Materialien als auch durch das Bewusstseinsschaffen, das dem Projekt innewohnt.
Die Ausstellung wird durch eine Reihe von Workshops, Vorträgen, Filmvorführungen und Seminaren begleitet, die den Diskurs über nachhaltige Materialien und innovative Anwendungen in Architektur und Design vertiefen. Diese Veranstaltungen liefern praktische Kenntnisse und fördern das Bewusstsein für ökologische Bauweisen. Themen wie die Nutzung von organischen Materialien – Holz, Stroh, Schilf und Lehm – als Alternativen zu Beton werden sowohl theoretisch als auch künstlerisch hervorgehoben. Die Zusammenarbeit mit der Klasse für Architektur der Universität Anhalt ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts. In einem interdisziplinären Ansatz begleiten die Studierenden das gesamte Programm von der Auftaktkonferenz an, um eigene Vorschläge zu entwickeln und eine Auswahl davon in der Ausstellung zu präsentieren.
Die offizielle Eröffnung von „WAND“ am 27. Juni 2024 schafft eine Plattform für den Austausch zwischen dem Künstler, den Wissenschaftlern des Umweltbundesamtes, den Studierenden und der breiten Öffentlichkeit. Die Ausstellung lädt dazu ein, kreative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu suchen, nicht durch die Erfindung neuer Technologien, sondern durch die Wiederentdeckung von Techniken und Materialien. „WAND“ in Dessau wird somit zu einem Beispiel für eine Ausstellung, die zeigt, wie Kunst und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können und eine kollektive Reflexion über unsere Bauweisen, die Bewahrung traditionellen Wissens und die Rolle der Kunst im Austausch über diese Fragen anregt.
Mehr Informationen auf der Internetseite des Umweltbundesamts.