Unkraut Zeichnen mit Zheng Bo
Der chinesische Künstler Zheng Bo ist nicht nur in seinem Leben, sondern auch in seinen Werken dem taoistischen Denken verbunden. Seine Auftragsarbeit Drawing Weeds Practice wurde im Rahmen der Ausstellung (re)connecting.earth, die sich mit ökologischen Fragen und insbesondere mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur im urbanen Raum beschäftigt, in Berlin im Projektraum Kurt-Kurt und im Kleingartenverein Habsburg-Gaußstraße ausgestellt.![Zheng Bo, Drawing Weeds Practice, Ausstellungsansicht (re)connecting.earth im Kleingartenverein Habsburg-Gaußstraße ©Jannis Chavakis](ddd.JPG?classes=caption "Zheng Bo, Drawing Weeds Practice, Ausstellungsansicht (re)connecting.earth im Kleingartenverein Habsburg-Gaußstraße ©Jannis Chavakis") Seine Anleitung basiert zwar auf den taoistischen Grundprinzipien der Gelassenheit, in seinen Arbeiten fordert er jedoch eine aktive Partizipation des Publikums. Zheng lädt das Publikum ein, das Telefon auszuschalten und sich auf sich zu konzentrieren, eine Pflanze auszuwählen und zu zeichnen und anschließend das Papier zu vergraben. Im Rahmen der Ausstellung (re)connecting.earth wurde am 10. Juli im Kleingartenverein Habsburg-Gaußstraße diese Anleitung mit der Anwesenheit des Künstlers Zheng Bo aktiviert. Die Zeichenübung, der eine Gruppe von Besuchern folgte, fand jedoch nicht im ruhigen Garten, sondern unter der Anweisung des Künstlers auf den umliegenden Straßen statt. Die wichtigste Bedingung dabei war, dass die Teilnehmer:innen nicht miteinander reden durften. Diese absolute Stille stand im starken Kontrast zu den lauten Straßen. Die Teilnehmer:innen sollten die Hektik der Stadt ignorieren und ihre innere Ruhe zum Malen finden. Die Handlung des Unkraut Zeichnens dient somit als eine Übung für die Gelassenheit (无为). ![Die Teilnehmer:innen beim Zeichnen auf der Gaußstraße, Foto von Xu Zhang](dddd.JPG?classes=caption "Die Teilnehmer:innen beim Zeichnen auf der Gaußstraße, Foto von Xu Zhang") ![Die Teilnehmer:innen beim Zeichnen auf der Gaußstraße, Foto von Xu Zhang](d.jpeg?classes=caption "Die Teilnehmer:innen beim Zeichnen auf der Gaußstraße, Foto von Xu Zhang") ![Eine Teilnehmerin beim Zeichnen auf der Gaußstraße, Foto von Xu Zhang](dd.jpeg?classes=caption "Eine Teilnehmerin beim Zeichnen auf der Gaußstraße, Foto von Xu Zhang") Die Teilnehmer:innen wählten das Unkraut aus, von dem sie sich angesprochen fühlten und zeichneten es in Originalgröße. Es ging hierbei weniger darum perfekt zu zeichnen, sondern vielmehr darum, einen gemeinsamen Moment mit der Pflanze zu teilen. Die Interaktion des Publikums hatte zur Folge, dass sie ihre eigene Beziehung zu den Pflanzen veränderten und über ihre Konventionen des Zeichnens hinausgingen. Am Ende der Übung wurden die Zeichnungen vergraben, um von Mikroben zu Kompost zersetzt zu werden. Dies bietet die Möglichkeit, sich wieder mit der Erde zu verbinden, sowie der Titel der Ausstellung(re)connecting.earth verrät. ![Zeichnungen wurden im Kleingartenverein vergraben , Foto von Xu Zhang](ddddd.JPG?classes=caption "Zeichnungen wurden im Kleingartenverein vergraben , Foto von Xu Zhang")
Seine Anleitung basiert zwar auf den taoistischen Grundprinzipien der Gelassenheit, in seinen Arbeiten fordert er jedoch eine aktive Partizipation des Publikums. Zheng lädt das Publikum ein, das Telefon auszuschalten und sich auf sich zu konzentrieren, eine Pflanze auszuwählen und zu zeichnen und anschließend das Papier zu vergraben. Im Rahmen der Ausstellung (re)connecting.earth wurde am 10. Juli im Kleingartenverein Habsburg-Gaußstraße diese Anleitung mit der Anwesenheit des Künstlers Zheng Bo aktiviert. Die Zeichenübung, der eine Gruppe von Besuchern folgte, fand jedoch nicht im ruhigen Garten, sondern unter der Anweisung des Künstlers auf den umliegenden Straßen statt. Die wichtigste Bedingung dabei war, dass die Teilnehmer:innen nicht miteinander reden durften. Diese absolute Stille stand im starken Kontrast zu den lauten Straßen. Die Teilnehmer:innen sollten die Hektik der Stadt ignorieren und ihre innere Ruhe zum Malen finden. Die Handlung des Unkraut Zeichnens dient somit als eine Übung für die Gelassenheit (无为).
Die Teilnehmer:innen wählten das Unkraut aus, von dem sie sich angesprochen fühlten und zeichneten es in Originalgröße. Es ging hierbei weniger darum perfekt zu zeichnen, sondern vielmehr darum, einen gemeinsamen Moment mit der Pflanze zu teilen. Die Interaktion des Publikums hatte zur Folge, dass sie ihre eigene Beziehung zu den Pflanzen veränderten und über ihre Konventionen des Zeichnens hinausgingen. Am Ende der Übung wurden die Zeichnungen vergraben, um von Mikroben zu Kompost zersetzt zu werden. Dies bietet die Möglichkeit, sich wieder mit der Erde zu verbinden, sowie der Titel der Ausstellung(re)connecting.earth verrät.