(re)connecting.earth - Berlin
Standorte
Daten
Künstler
- Caroline Bachmann
- Julian Charrière
- Eli Cortiñas
- Andreas Greiner & Takafumi Tsukamoto
- Valérie Favre
- David Horvitz
- Bianca Kennedy & The Swan Collective
- Fabian Knecht
- Antje Majewski
- Regina de Miguel
- Adrien Missika
- Pfelder
- Simone Zaugg
- Zheng Bo
Kurator
- Bernard Vienat
Eine Ausstellung im öffentlichen Raum, basierend auf Anleitungen von Künstler:innen, die uns in Beziehung zur urbanen Natur setzen.
In einer Zeit, in der sich Umweltdebatten meist um Szenarien der globalen Erwärmung und um die Menge an CO2-Kompensation drehen, die nötig ist, um die Klimaziele bis 2030 oder 2050 zu erreichen, erlaubt der Abstraktionsgrad dieser Diskurse kaum noch einen Zugang zu den (hinter den Zahlen stehenden) Phänomenen und zur unmittelbaren Umwelt. Die Wiederherstellung einer affektiven Beziehung zu nicht-menschlichen Lebensformen und die Neujustierung unserer Vorstellungen von der Natur, kann uns vielleicht davor bewahren, in eine „Krise der Sensibilität“ zu fallen.
Einige der heute 70.000 Kleingärten dienten schon zu der Zeit der Industrialisierung dazu, die Stadtbewohner:innen der Natur näher zu bringen. Ausgehend von einem Kleingartenverein in Charlottenburg, der für seinen ökologischen und künstlerischen Ansatz bekannt ist, entfaltet sich die Ausstellung (re)connecting.earth über die Straßen Kreuzbergs bis in den Projektraum Kurt-Kurt in Berlin Moabit. Im Mittelpunkt der verschiedenen Ausstellungsformate steht die Frage nach dem Verhältnis und der möglichen Verbindungsweisen der menschlichen Stadtbewohner:innen zu den übrigen Lebewesen im Stadtraum.
16 Künstler:innen, die sich mit Themen der Ökologie auseinandersetzen, haben für (re)connecting.earth Anleitungen zur Realisierung von Kunstwerken entwickelt, die den Betrachter:innen auf konkrete und/oder übertragene Weise die Möglichkeit einer direkten Interaktion mit den im Stadtraum lebenden Pflanzen- und Tierarten bieten. In grafisch oder sprachlich elaborierter Form leiten die vorgelegten Arbeiten die Durchführung performativer Aktionen oder die Herstellung materieller Objekte an und eröffnen durch den Handlungsvollzug die Möglichkeit, neue Beziehungsweisen mit der Umwelt einzugehen. In ihrer Form knüpfen diese Werke an Arbeiten von Marcel Duchamp oder Yoko Ono und den Künstler:innen der Fluxus-Bewegung an, deren Anleitungen ebenfalls dazu konzipiert waren, die Betrachter:innen in den Entwicklungsprozess der Kunstwerke einzubeziehen.
Im Rahmen der Ausstellung (re)connecting.earth ist das Publikum jederzeit dazu eingeladen, sich in Szene zu setzen und Realisierungen von Anleitungen – auf der Straße oder anderswo – fotografisch zu dokumentieren. Die Fotos können mit den Künstler:innen und der Öffentlichkeit auf der Website und in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #reconnecting.earth geteilt werden.
Ob in der Kleingartenanlage Habsburg-Gaußstraße oder im öffentlichen Raum auf großen Plakatwänden, die künstlerischen Anleitungen sind so platziert, dass sie die Aufmerksamkeit der Passant:innen erregen und direkt vor Ort ausgeführt werden können. Der Kunstraum Kurt-Kurt sowie die Website www.reconnecting.earth ermöglichen die Entdeckung weiterer Werke der eingeladenen Künstler:innen und kontextualisieren sowohl den Begriff der Anleitung in der zeitgenössischen Kunst als auch die Verbindung zwischen Kunst und Ökologie.
Ausgehend von den Anleitungen werden Workshops, Spaziergänge zur Stadtökologie mit einem Expertenduo aus Kunst und Wissenschaft sowie Kunst-Performances stattfinden – in der Eröffnungswoche und an punktuellen Terminen während der Laufzeit der Ausstellung. Die Veranstaltungen bieten sowohl die Möglichkeit, die seit über hundert Jahren bestehenden Charlottenburger Kleingärten zu besuchen, als auch die Gelegenheit, einen neuartigen Blick auf die biologische Artenvielfalt von Kreuzberg zu gewinnen.