Gibt es auf dieser Welt immer noch Klimaleugner? Erstaunlicherweise spielen einige Staatschefs eines großen Landes nördlich von Mexiko auch heute noch mit überholten Vorstellungen der Klimaleugnung. Künstler wie Diana Lelonek zeigen uns jedoch eine andere Realität, in der die Veränderung unserer Landschaften unbestreitbar ist.

Bei der zweiten Biennale „reconnecting.earth“ in Genf lud Lelonek die Besucher dazu ein, den Genfer See auf eine ganz neue Art zu sehen. Mit einem beeindruckenden Triptychon aus großformatigen Fotografien stellte sie den See vollständig entleert dar – eine Vision, die von ihrer früheren Arbeit inspiriert war, in der sie gemeinsam mit dem Klangkünstler Denim Szram das Abschmelzen der Gletscher für das Tinguely Museum dokumentierte. Diese Klanginstallation, die im Bain des Pâquis zu sehen war, nutzte das Schmelzwasser dieser Gletscher, um das Publikum in die Klangwelt des Klimawandels einzutauchen.

Lelonek setzte ihre Erkundungen in Kiel fort und zeigte Landschaften, die nach dem Abschmelzen des antarktischen Eises neu interpretiert wurden.

Für das Sea Art Festival in Busan hat sie nun eine Installation in Form einer Duschkabine geschaffen, die ein um sechs Grad erwärmtes 360-Grad-Panorama von Busan widerspiegelt. Innen und außen begegnen den Betrachtern sowohl visuelle als auch datengestützte Reflexionen einer klimaveränderten Zukunft.

Werden Diana Leloneks immersive Landschaften letztendlich alle Klimaleugner überzeugen? Vielleicht nicht. Aber ihre Kunst bietet uns auf eindrucksvolle Weise eine andere Möglichkeit, das Geschehen um uns herum zu begreifen – indem sie Erzählungen neu erschafft, die eine stärkere, intuitivere Reaktion hervorrufen. In diesen Fotografien wissen wir oft nicht, wo die Realität endet und die Fiktion beginnt; es gibt eine gute Portion Geheimnisvolles, das viele Fragen offen lässt. Verschiedene Betrachter werden dies auf ihre eigene Weise verstehen, und diese Form der Kunst lädt uns alle dazu ein, tiefer über unsere sich erwärmende Welt nachzudenken. Auch wenn die Wirkung nicht direkt auf festgefahrene Diskurse einwirkt, trägt sie doch dazu bei, unser gesellschaftliches Bewusstsein zu verändern und Druck auszuüben, damit andere die Dringlichkeit erkennen.